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Kulturlandschaft und Geschichte

In der Landschaft Jotunheimens finden sich Spuren älterer Jagdkulturen, darunter Fanggruben und Reste alter Hütten. Aber nicht nur die Jagd, sondern auch Weidewirtschaft und Almbetrieb haben in der Region seit alten Zeiten Tradition. Die Kulturgeschichte Jotunheimens ist außerdem mit uralten Pfaden durch das Gebirge und der Geschichte des Bergsteigens verbunden. Noch heute können Besucher die lebendige Kulturlandschaft mit der traditionellen Heuernte auf bewirtschafteten Wiesen am Gjende und mit der Laubheuernte im Edellaubwald im Utladalen erleben.
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Spuren der Jagdtradition

Über Jahrtausende sind Jäger und Fischer in Jotunheimen unterwegs gewesen. An den Seen Gjende und Russvatnet, am Abfluss des Tyin und im Koldedalen finden sich Spuren von frühen Siedlingen aus dem Jahr 3000 v. Chr. Zu den kulturhistorischen Stätten in Jotunheimen gehören Rentierfallen, Bogenschützenstellungen, Höhlen und Reste von Steinhütten, u. a. für die Jagd und Falknerei. Diese Relikte erinnern uns an eine Zeit, in der Wildrene und Elche einen wichtigen Teil der Nahrungsgrundlage für die Menschen darstellten. Noch bis ins 19. Jh. hinein erfolgte die Jagd mit Fallgruben, was dann aber verboten wurde.

Rentierfallen
Leute, die eine alte Straße entlang gehen.

Alte Wege

Unter den vielfältigen Kulturdenkmälern in Jotunheimen finden sich auch Markierungen alter Wegverbindungen. Eine der Hauptverbindungsrouten führte seit jeher zwischen Lom und Luster über das Sognefjellet, doch es zogen sich auch mehrere Wege mitten durch das heutige Schutzgebiet. Darunter war die Route vom Leirdalen über den Pass Høgvaglen in Richtung Eidsbugarden und weiter talabwärts nach Valdres besonders wichtig. Auf diese Strecken wurden früher große Viehherden getrieben, und über den Høgvagl-Pass wurde der Pfad sogar mit Steinplatten solide ausgebaut.

Almen – wichtige Ausgangspunkte für die Entwicklung des Bergtourismus in Jotunheimen

Jotunheimen wurde schon früh als Sommerweide für Rinder genutzt, und bewirtschaftete Almen gab es u. a. bei Gjendebu und Memurubu (bis ca. 1990). Mehrere Höfe im Bøverdalen in der Gemeinde Lom besaßen bereits zu Anfang des 18. Jh. Almen bei Gjendebu. Der Weg zur Alm war weit und schwierig. Die Tiere mussten talaufwärts aus dem Visdalen, durch das unwegsame Urdadalen und anschließend talabwärts durch das Storådalen zum Gjende getrieben werden, um zur Sommerweide zu gelangen. Auch heute noch frachtet der Weideverband Storådalen jeden Sommer eine Rinderherde auf die fruchtbaren Bergweiden am westlichen Ende des Gjende, doch zu unseren Zeiten geschieht das mithilfe von Lastwagen- und Bootstransport. Andere Maßnahmen zur Erhaltung und Pflege der einzigartigen Kulturlandschaft bei Gjendebu sind die jährliche Maht der Almwiesen und das Beweiden durch eine Ziegenherde.

Mit zunehmendem Interesse an den Bergen durch Reisende im19. Jh. entwickelten sich mehrere der Höfe und Almen um Jotunheimen allmählich zu Fremdenverkehrsbetrieben, wie beispielsweise Gjendebu. Um Touristen sicher auf die Berge führen zu können, wurden u. a. auf den Gipfeln Galdhøpiggen und Glittertinden Schutzhütten errichtet, welche jedoch nicht mehr vorhanden sind (die jetzige auf dem Galdhøpiggen ist neueren Datums). Unterhalb des Gipfels des Surtningssue steht nach wie vor die alte Steinhütte aus dem Jahr 1899. Sie wurde 2008 wieder instand gesetzt.

Blick vom Berggipfel, Surtningssue.
Schafe grasen

Eine lebendige Kulturlandschaft

Die einzigartige Kulturlandschaft des Utladalens ist langjährig vor allem durch Laubheugewinnung (Schneitelung), traditionelle Heuernte und Weidewirtschaft geformt worden. Sie bietet vielen Arten, die an Kulturlandschaften gebunden sind, einen Lebensraum. Darüberhinaus bildeten Almen wichtige Weidegründe für die Höfe im Tal. Noch heute prägen sie die Landschaft des Utladalens vom Talgrund bis zum Hochgebirge.

Alle Höfe im Utladalen besaßen zwei Almen: eine Heimalm im Tal und eine Hochalm im Gebirge. Auch Bauern aus anderen Dörfern hatten Weiderechte in oberen Utladalen. Dementsprechend birgt das Tal vergleichsweise viele kulturgeschichtliche Stätten aus der neueren Vergangenheit, wie z.B. Alm- und Jagdhütten. Die Hochalm Guridalen wird noch immer als Sommerweide für Schafe genutzt. Wanderer treffen während des Sommers auch bei den Höfen Vetti und Avdalen auf Weidetiere. Im Spätsommer kann hier außerdem die Heuernte erlebt werden.

Seit mehreren Jahren setzen sich örtliche Stiftungen, Gruppen, Vereine und Privatpersonen mit großem Engagement für den Erhalt des kulturellen Erbes und der Kulturlandschaft im Utladalen ein. Auf der Website der Stiftung Utladalen Naturhuskönnen Sie mehr über die Bewirtschaftung der Landschaft im Utladalen erfahren.