Insekten

Insekten sind die größte Artengruppe, die in den norwegischen Bergen lebt. Sie haben eine wichtige Rolle im Ökosystem Fjell und in der Nahrungskette.
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Insekten wandeln tote Pflanzen und Tiere in Humus um, bestäuben Pflanzen, sodass sie Samen bilden können und sind Nahrung für Millionen von Vögeln, Fischen und Fledermäusen. Auf diese Weise sind Insekten für viele andere Pflanzen- und Tierarten lebenswichtig.

Auch für uns Menschen sind sie unabdingbar – ohne Insekten würden wir nicht überleben.

Schmetterling auf Blume
Bläuling

Der Bläuling

Bläulinge gehören zu den Tagfaltern und kommen auf allen Erdteilen vor. Die meisten Arten leben in den Tropen. In Jotunheimen können der Zwerg-Bläuling und der Helle Alpenbläuling angetroffen werden.

Der Zwerg-Bläuling ist der kleinste der norwegischen Bläulinge. Er kommt auf Höhen bis zu über 1000 m ü. NN vor. Sein Verbreitungsgebiet ist nicht groß und beschränkt sich insbesondere auf nährstoffreiche Wiesen und Schutthalden im Gebirge, etwa am Gjende in Jotunheimen, wo er lokal recht häufig auftreten kann.

Der Helle Alpenbläuling kommt nur in den Bergen ab einer Höhe von 800 m ü. NN vor. Dieser schöne Schmetterling ist vor allem an blumenreichen Südhängen zu finden.

Der Apollofalter

Mit großem Glück entdecken Sie auf einer Wanderung in Jotunheimen den Apollofalter, unseren größten Schmetterling. Der Apollo ist an seinen weißen, teilweise durchsichtigen Flügeln mit schwarzen und roten Flecken zu erkennen. In Jotunheimen kommt er in einer besonderen Variante vor, die es nur im norwegischen Fjell gibt.

Die Raupen des Apollofalters leben auf der Rosenwurz. Erwachsene Tiere benötigen dagegen Nektarpflanzen wie Disteln, Flockenblumen und Acker-Witwenblumen.

Der Apollofalter steht seit 1989 unter strengem Naturschutz. Im Gebirge erscheint der Bestand stabil, andernorts ist er abnehmend. Das Fehlen geeigneter Lebensräume ist die größte Bedrohung für diesen schönen Schmetterling, der auf der norwegischen Roten Liste über bedrohte Tierarten als potenziell gefährdet eingestuft ist.

Der Apollofalter
Widderchen .

Widderchen 

Widderchen signalisieren ihre Giftigkeit mit blutroten Flecken auf den dunklen Flügeln. Sie halten sich nämlich ihre Fressfeinde mit Blausäure vom Leib. Das Sechsfleck-Widderchen, auch Blutströpfchen genannt, ist ein robuster Falter, der den Hieb eines Vogelschnabels überleben kann. In Norwegen gibt es sechs Arten von Widderchen, worunter einige selten sind. Widderchen benötigen offene Landschaften mit Blumen, bevorzugt Witwenblumen, Skabiosen und Disteln und sind von den landschaftlichen Veränderungen negativ betroffen. Der Bestand des Hochalpenwidderchens oberhalb der Baumgrenze, wo derartige Eingriffe in die Natur seltener sind, ist dagegen stabil. Das Hochalpenwidderchen ist eine der häufigsten Widderchenarten in Norwegen.

Widderchen sind nur bei Sonnenschein aktiv. Wer bei schönem Wetter in den Bergen unterwegs ist, hat gute Chancen, beobachten zu können, wie sie im Kreisflug auf eine Blüte oder einem Grashalm niedergehen.

Der Perlmuttfalter

Perlmuttfalter gehören zu den größeren Schmetterlingen, die uns in Jotunheimen begegnen können, wenn wir an blühenden Bergwiesen entlangwandern. Ihre Flügel sind auf der Oberseite orange gefärbt und haben dunkle Flecken.

Braunfleckiger Perlmuttfalter und Silberfleck-Perlmuttfalter sind in die beiden in diesen Bergregionen verbreiteten Arten, aber sie kommen auch in anderen Landesteilen vor. Sie sind schwierig zu unterscheiden, wenn die Flügelunterseite nicht sichtbar ist.

Der Perlmuttfalter, Schmetterling auf Blume.
Vogel mit Insekt im Schnabel.

Die lästigen Mücken

Wozu sind eigentlich diese lästigen Mücken gut?
Stech- und Kriebelmücken sind eine wichtige Nahrungsquelle für Fische, Vögel, Fledermäuse und viele andere Tiere.

Vor allem in den Bergen können Fliegen- und Mückenschwärme für Tiere, die wesentlich größer sind als sie selbst, eine große Rolle spielen. Insektenschwärme können beispielsweise beeinflussen, wo Rentierherden weiden und auf welchen Wegen sie wandern, wo sie Dünger in Form von Kot hinterlassen. Das wiederum hat Einfluss auf das gesamte Ökosystem. 

Auch lästige Tiere haben ihren Platz in der Natur!

Die Gjendefliege (Kriebelmücke)

Die Gjendefliege ist eine Kriebelmückenart, die am Abfluss des Gjende besonders verbreitet ist. Sie schlüpft im August/September, und dann können Ufersteine und Boote von den Tieren fast vollständig bedeckt sein, sodass sie geradezu schwarz erscheinen.

Der Spätsommer und Herbst ist auch die Zeit, in der die Fische auf der Suche nach Futter und zum Laichen an den Abfluss des Sees wandern. Die Gjendefliege ist dann eine willkommene Beute. Dementsprechend können sich hier in diesen Zeiträumen sehr viele Fische sammeln, wodurch wiederum hervorragende Bedingungen für Angler entstehen.

2019 jedoch gab es am Seeabfluss überhaupt keine Gjendefliegen, und die Forellen im Gjende waren plötzlich abgemagerter und in schlechterer Verfassung als früher. Wissenschaftler versuchen, eine Antwort das Phänomen zu finden.

Die Gjendefliege.
Fliegen, die sich auf einer Blume paaren.

Die Rotschenklige Haarmücke

Auch die Rotschenklige Haarmücke ist ein wichtiges Insekt im Ökosystem des Hochgebirges. An ihrem fliegenähnlichem, schlankem schwarzen Körper, der Flügeladerung und den roten Schenkeln ist die Rotschenklige Haarmücke leicht zu erkennen. Sie fliegt auffallend langsam und mit hängenden Beinen. Die Rotschenklige Haarmücke kommt in ganz Norwegen vor und hat große Bedeutung als Nahrungsquelle für u. a. Fische und Vögel.

Wenn dieses große und verhältnismäßig schwere Insekt ins Wasser fällt, kann es sich nicht mehr auffliegen und wird zu einer leichten Beute für Fische. Deshalb wird die Haarmücke von Sportanglern auch als Angelfliege nachgebaut.

In manchen Jahren tritt die Rotschenklige Haarmücke in Massen auf: In der Luft, am Boden und auf dem Wasser. Von diesem Nahrungsreichtun profitieren dann insektenfressende Vögel wie der Goldregenpfeifer, bevor sie sich im Herbst auf den Weg nach Süden machen. Auch in Jahren, in denen sich keine Massenschwärme bilden, leben andere Arten von Haarmücken und ihren Larven, vor allem im Spätsommer, wenn im Gebirge keine anderen Insekten mehr verfügbar sind.